Der Greif im römischen Totenkult

Seine Entstehung im Osten und seine unterschiedliche Bedeutung

Dies ist der Text einer Dissertation, die 1971 der Philosophischen Fakultät der Universität Köln vorlag und mit der Note „Eximium“ ausgezeichnet wurde. Die Arbeit wurde in einer Auflage von 5o Exemplaren gedruckt und an unterschiedliche Bibliotheken verteilt. Eine Digitalisierung von Text und Bildern war damals noch nicht möglich und wurde kürzlich nachgeholt.

Das Anliegen der Arbeit ist vor allem ein religionsgeschichtliches und erst in zweiter Linie ein archäologisches. Ausgehend von Denkmälern im römischen Totenkult, d.h. auf Sarkophagen, Urnen, Grabstellen und Grabaltären wird das Motiv des Greifen, der aus dem Orient stammt, bis zu seinen Ursprüngen im 4.Jahrtausend zurückverfolgt. Von dort wanderte das Motiv über Ägypten, Assur, Kreta nach Griechenland und schließlich nach Rom. Auf dieser Wanderung wechselt die Bedeutung des Greifen ständig, je nachdem ob er mit dem Sonnengott identifiziert wird, mit Apollo oder Dionysos, oder ob er für den Pharao steht bzw. im Mittelalter mit dem in den Himmel aufsteigenden Jesus dargestellt wird, dessen Himmelswagen von Greifen gezogen wird

Vielleicht hat der eine oder andere Leser zwischen den Architekturtexten auf dieser Seite Lust und Interesse, einen Blick auf ein Tier zu werfen, das zu den stärksten Mischwesen der Mythologie gehört. In seiner Verkörperung der vier Elemente - Adler= Himmel, Löwe=Erde, Fisch= Wasser und Schlange= Feuer ist der Greif allen anderen an Stärke und Einfluß überlegen.

 

Dissertation "Der Greif" als PDF